# Die Bibliothek - hallen des wissens

In der Bibliothek stehen in den raumhohen regalen Bücher über Bücher aus allen Zeiten, in denen die Kunst des Schreibens gelehrt wurden. Ganz hinten befindet sich die verbotene Abtelung, die der Bibliothekar für Schüler nur unter Lehrergenehmigung aufschließt - Professoren und Professorinnen haben freien Zutritt. Der Eingang zur Bibliothek ist ein Bogentor, das zwischen zwei Säulen steht und den Blick in das Vorzimmer der Bibliothek freigibt. Dort befinden sich neben niedrigeren Regalen Tische und Stühle, an denen Schüler ungestört lernen können.

Ryan betrat die Bibliothek, in Gedanken immer noch im Lehrerzimmer mit seinen neuen Kollegen. Es war komisch für ihn, nach all dieser Zeit nach Hogwarts zurückzukehren und nun eine andere Rolle zu haben. Aber er liebte seine neue Rolle, und so wollte er sich noch ein bisschen mehr mit seinen Aufgaben bekannt machen.
Er lief langsam an den Regalen vorbei und strich dabei sanft über die Buchrücken der unterschiedlichsten Büchern. Ryan genoss das heimeliche Gefühl von Wissen zwischen seinen Fingern. Gedankenlos kam er schließlich in die hinterste Ecke des großen, mit Informationen überfluteten Halle. Er hielt dort kurz inne und betrachtete die Tür zur verbotenen Abteilung. In seiner Zeit als Schüler hatte diese immer etwas geheimnisvolles für ihn gehabt. Nun war er selbst der, der die Macht darüber hatte. Ryan musste lächeln ob seines Glückes, seine Leidenschaft zu seinem Beruf gemacht zu haben. Er kann Zeit mit Schülern und Büchern verbringen. Den Schülern helfen und den Büchern ihr Wissen entlocken. Der Schulbibliothekar trat seinen Weg in das Vorzimmer an; auf dem Weg dahin schnappte er sich ein Buch über Verwandlungszauber aus dem Regal. Er setzte sich an einen der Tische und begann, sich in den Seiten und zwischen den Worten zu verlieren...

Der junge Mann betrat den Raum mit einem genervten Augenrollen. Er mochte es hier zwar eigentlich ganz gerne, weil es leise war und niemand ihn ständig störte, aber er mochte es nicht hier her zu müssen, weil man es von ihm verlangte.
Dennoch tat er es, er hatte hja keine andere Wahl, wenn er nicht schon wieder nachsitzen wollte.
"Nagut, dann wollen wir mal..." seufzend ging er durch die Reihen von Büchern. Es gab wirklcih viele Bücher hier, über alles mögliche, sogar über die uninteressantesten Dinge.
Nach mehreren Reihen hatte er endlich gefunden, was er suchte:
Ein Buch über Meerespflanzen mit magischen Wirkungen.
"Verdammte Kräuterkunde..." brummte Dimitri bevor er sich in der fast leeren Bibliothek einen Tisch suchte und sich hinsetzte.
Immernoch nicht besondert begeistert schlug er das Buch auf und suchte im Verzeichnis nach der richtigen Pflanze.

cf: Slytheringemeinschaftsraum

Mit einem ganz anderem Gefühl als der Slytherin vor ihr betrat Saphira den Raum. Kaum hatte sie die Türe leise hinter sich zugemacht, schloss sie kurz die Augen und atmete tief durch. Ein leises, fast schon entzücktes "Hach" entfuhr ihr, als sie den Geruch der Bibliothek in sich aufsaugte. Sie liebte diesen Duft von alten Büchern, längst getrockneter Tinte und brüchigen Seiten. Es war der Duft von Wissen. Sie liebte die Bücherei, denn hier war es meist still und man konnte - jedenfalls um diese Tageszeit- alleine sein. Nur heute anscheinend nicht, denn kaum hatte sie ihre Augen wieder geöffnet, erblickte sie zwei Gestalten. Den Bibliothekar und einen Jungen, den sie als Dimitri identifizierte. Ihr war nicht nach reden zumute, also schwieg sie, in der Hoffnung, dass keiner der beiden auf die Idee kommen würde, sie anzusprechen. Ihre schlanken Finger strichen zärtlich über ein paar Buchrücken, während sie mit geschlossenen Augen die Regale entlangging. Irgendwann blieb sie stehen und zog das erst beste Buch aus dem Regal, bevor sie die Augen wieder öffnete. Es war ein seltsames Ritual, hatte sie aber schon so einiges über interessante Themen lesen lassen, mit denen sie sich sonst nicht beschäftigte. Dieses Mal war ihr eine Abhandlung über Banshees. Saphira mochte diese Wesen nicht, aber das Schicksal - oder vielleicht auch nur der Zufall- hatten ihr dieses Buch in die Hände gegeben, also würde sie es lesen. Sie setzte sich an einen Tisch unweit von dem, an dem Dimitri saß, nickte jenem kurz zu und schlug das Buch auf.

Dimitri bemerkte die junge Frau erst gar nicht. Sie ging durch ein paar Gänge und suchte sich ein Buch heraus, dann setzte sie sich an einen Tsaich in seiner Nähe.
Er blickte kurz auf.
Sie war eine Slytherin, etwas jünger als er. Zwei Jahre, wenn er sich nicht täuschte.
Er kannte sie nicht besonders gut, aber er wusste, dass sie Saphira Willow hies. Er mochte den namen, auch wenn er ganz und gar nicht zu ihr passte. Er hätte sie mehr als smaragd eingestuft, aber gut, da konnte man nichts machen.
Als sie ihm zunickte erwiederte er den Gruß knapp, bevor er sich wieder seinem Buch zuwandte.
Zwar hätte er gern kurz mit ihr geredet, aber sie sah nicht aus, als wollte sie gestört werden. Das respektierte er, denn auch er mochte es nicht gestört zu werden.
Etwas warmes, weiches berührte ihn am Bein und er sah kurz runter. Es war Rejisina, die von der agt zurückgekommen war.
Die große schwarze Schlange wandt sich um seine Beine, dann glitt sie über den Boden auf den Tisch zu, an dem Saphira saß.
Jetzt blickte der Junge nicht mehr ganz so gelassen. Manche Menschen hatten die Angewohnheit hysterisch zu schreien und nach Rejisina zu treten wenn sie sie sahen.

Saphira blickte erst wieder auf, als sie ein leises Zischeln vernahm. Hatte sich Seth etwa wieder in ihren Kleidern versteckt? Er verkroch sich öfters in ihrem Auschnitt, so oft, dass sie es fast nicht mehr merkte, wenn er es tat. Mit einem kurzen Blick vergewisserte sie sich, dass dem nicht so war, und sah die große, schwarze Schlange, die auf die zukam. Süß! war das erste, dass ihr bei diesem Anblick einfiel. Mit einem winzigen Lächeln streckte sie der Schlange ihre Hand entgegen. "Na, wie heißt du, Kleine?" fragte sie die Schlange, auch wenn Saphira kein Parsel sprach, unterhielt sie sich gern mit diesen Tieren, denn sie waren unheimlich intelligent, jedenfalls ihrer Meinung nach.

Es überraschte Dimitri, dass das Mädchen gar nicht zur Seite sprang und sich erschrak, oder zumindest ein Bein wegzog.
Interessant fand er jedoch, dass sie als erstes in ihren Ausschnitt sah, als ob sie erwarten würde, dass dort etwas sei, dass zischt und sich zusammenrollt.
Er grinste.
Fast so, wie Rejisina als sie noch klein war...
"Ihr Name ist Rejisina..." sagte er zu ihr und sah zwischen ihr und der Schlange hin und her.
"Du hast doch noch vor aufzuspringen und anzufangen zu schreien, oder?" fragte er mit einem sarkastischen Unterton.
Da das Buch ihn immernoch nicht interessierte, klappte er es zu und stand auf. Mit wenigen Schritten war er an ihrem Tisch angelangt.
"Darf ich?" fragte er und sdeutete auf den freien Stuhl.

"Hallo, Rejisina." begrüßte Saphira die Schlange, bevor sie zu Dimitri aufsah. "Natürlich." antwortete sie ihm, bevor sie sich wieder dem Tier zuwandte. Zärtlich strich sie ihr über den Hals. "Und nein, ich habe nicht vor zu schreien und aufzuspringen. Ich teile mir mein Bett und leider auch andere Dinge mit einer Schlange." Ihr war das Grinzen, als sie in ihrem Ausschnitt nach Seth gesucht hatte, nicht entgangen.

Er setzte sich umsichtig, während die Schlange sich um das Bein der jungen Frau schlang und daran hinauf kletterte. Sie zischelte ein wenig, als sie sich um Saphiras Hals löegte und dort liegen blieb.
Dimka runzelte die Stirn. "Sie mag dich..." er schien nicht begeistert von der Vorstellung zu sein. Warum auch? Immerhin war rejisina die einzige Person in seinem Leben, die ihm wirklich etwas bedeutete. Er war ein wenig eifersüchtig.
"Und wo hast du deinen Schützling gelassen? Ist er oder sie Jagen?" Er sah neugierig aus und das neue Gefühl verdeckte schnell die Eifersucht. "Es ist selten, dass eine junge Frau eine Schlange hat, die meisten glauben sie seien glitschig oder sowas..." Aus seinem Ton war deutlich herauszuhören wie absurd und unmöglich er diese Ansicht fand.
"Verzeih, ich rede viel zu viel..."
Nun schwieg er und lächelte ein Lächeln, das keine Freunde enthielt.

Saphira zuckte nicht einmal mit der Wimper, als die Schlange an ihr emporkroch. Sie war es gewöhnt, auch wenn Seth kleiner war als Rejisina. Und ebenso ließ sie sich nicht anmerken, dass sie sehr wohl mitbekam, dass Dimitri nicht sehr begeistert davon war, dass sie so zutraulich war. "Seth schläft wahrscheinlich noch." antwortete sie ihm auf seine erste Frage, womit sich seine Zweite erübrigte, denn der Name sagte ja wohl alles über das Geschlecht aus. "Was absolut irrsinnig ist, denn das sind sie nicht. Sie sind warm und intelligent." Sie betrachtete ihn eingehend. "Genauso wie deine Entschuldigung und dein Lächeln irrsinnig sind. Du kannst gerne weiterreden, wo ich es schon kaum tue und du brauchst nicht zu lächeln, wenn du nicht lächeln möchtest, jedenfalls nicht in meiner Gegenwart."

Sie war eine interessante Person. Sie bemerkte Dinge, die andere Menschen nichteinmal bemerken würden, wenn man es ihnen aufmalte...
"Natürlich sind sie nicht schleimig, es gibt nichts was sich besser anfühlt als die Haut einer Schlange...Naja...vieleicht schon, aber mir ist nichts bekannt..."
Es irrtierte ihn ein wenig, was sie als nächtes sagte.
"Was auch immer du meinst. Ich glaube es ist eine seltsame und dumme Angewohnheit von Menschen zu lächeln, wenn ihnen gerade nichts besseres einfällt." er sah sie neugierig an. Es war wirklich erstaunlich, sie redete kaum und doch sagte ein einzelner Satz mehr über sie aus, als eine ganze Rede von Albus Dumbledore.
Es war angenhem sich mir ihr zu unterhalten. Auch, wenn sie fast nicht redete. Sie war nicht laut, Ihre Stimme hatte etwas beruhigendes für Dimka, nichts hysterisches und absolut nichts nerviges.
"selten..."murrmelte er vor sich hin.

Saphira beobachtete ihn während er redete, seine Mimik und die Veränderungen in seiner Stimme. Etwas, das entfernte Ähnlichkeit mit einem Lächeln hatte, schlich sich in ihre Augen, während der Rest ihres Gesichtes ausdrucklos blieb, wie immer. "Eine sehr seltsame und sehr dumme, die manche nicht haben." murmelte sie leise vor sich hin, während ihre Finger fast schon zärtlich über die Schuppen der Schlange strichen. Dann legte sie den Kopf schief und fragte ihn: "Was meinst du damit...selten?"

Ein paar Sekunden hing er seinen Gedanken nach, bevor er von ihrer Frage wieder zurück ins hier un jetzt gerufen wurde.
"Ich meine damit, dass es sehr selten ist, dass jemand in nur einem Satz so viel über sich aussagt und dass es selten ist, dass eine junge Frau nicht hysterisch klingt, sondern eher beruhigend. Die meisten Menschen sind immer laut, selbst wenn sie flüstern, aber du nicht...du bist eben selten..."
er wusste nicht ob sie verstand, was er mit diesen Worten sagen wollte und im Grunde war es ihm auch egal, er beobachtete ihre Augen. Der Ausdruck änderte sich kurz. Sehr kurz.
Immernoch mochte er nicht, dass Rejisina dermaßen zutraunlich war, wenn man bei einer Schlange von zutraulich reden konnte, aber irgendwie bestätigte das seine Beobachtungen, denn Rejisina mochte Menschen gan und gar nicht, wenn sie laut waren.

"Es ist aber auch selten, dass jemand so viel Menschenkenntnis besitzt, dass er es merkt. Und noch viel seltener ist es, dass mich jemand ´beruhigend´ findet, die meisten meinen ich sei unheimlich oder langweilig, oder dass jemand gar ´selten´ statt ´seltsam´sagt." antwortete Saphira ihm. Schon erstaunlich... dachte sie sich, während sie Rejisina liebkoste. Auf einmal spürte sie ein Zwicken am Bein. Sie runzelte die Stirn und schaute unter den Tisch, wo sie jemanden entdeckte, der ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte, dass aber keiner sehn konnte außer ihm, weil sie ja unter dem Tisch war. Sie streckte ihre Hand aus und Seth wickelte sich um ihre Finger. Dann tauchte sie wieder auf. "Ich glaube ich sollte dir Rejisina zurückgeben, Seth ist nämlich sehr eifersüchtig." Der war inzwischen ihren Arm hinauf und an seinen Lieblingsplatz - ihren Ausschnitt- gekrochen. Fast hätte sie die Augen verdreht, ließ es dann aber doch und zupfte ihr Oberteil zurecht.

out: man knnte meinen du hättest wirklich ne schlange, der meiner ist nämlich tatsächlich mein ausschnitt^^

in: Ohne zu zögern nahm er das fast zwei Meter große Tier von ihr ab und legte sie um seine einen Schultern, wo Rejisina ruhig liegen blieb und den Kopf dem kleineren Tier zuwandte bis es verschwand.
"Nunja, wie es scheint sind wir beide nicht das, was man als normal bezeichnen würde." Schon während er das sagte, korrigierte er sich gedanklich, denn es gab sowieso niemanden der normal war. Normal ist etwas, was viele sind. Aber es gibt keine Menschen die gleich sind...
"Nunja...Seth scheint wirklich etwas kleiner zu sein, als Rejisina. Wie alt ist er?" Er mochte Schlangen. Mehr als Menschen, weswegen es ihn auch interessierte. Wenn er zu viel fragte, würde Saphira es ihm schon sagen.
Seine Finger strichen sanft über die weichen Schuppen Rejisinas, während er immernoch über dieses Mädchen nachdachte, das ihm dort gegenüber saß und so viele Fragen in ihm aufwühlte.

"Normalität ist nichts erstrebenswertes." meinte Saphira nur mit einem leichten Nicken. Als er sie dann auf Seth ansprach, dachte sie kurz nach, bevor sie antwortete. "So seltsam es auch klingt, ich weiß weder wie alt er ist, noch welcher Art er angehört. Ich habe ihn vererbt bekommen und keiner konnte mir etwas darüber sagen. Er war schon so groß, als er zu mir kam." gan sie zu und schielte zu ihrem Ausschnit hinunter. Es war ihr nicht peinlich, denn es kümmerte sie nicht im geringsten, was er von ihr und der Tatsache, dass sie sich ihre Schlange im Ausschnitt hielt dachte.

out: Nein, ich hab keine, aber Seth hat ein reales Vorbild^-^

out: Rejisina ebenso^^

in: Er lächelte wieder und diesesmal war es so gemeint. Er fand es wirklcih amüsant mit ihr zu reden, auch wenn es wohl auf dauer anstrengend seien würde, immer den schubs geben zu müssen.
"Wenn er so klein bleibt gibt es nicht viele Möglichkeiten, was er seien könnte..." Er überlegte kurz, aber es viel ihm gerade nicht ein, was es sein könnte. War ja auch nicht so wichtig...
Auch er hatte kein Problem damit, dass sie sich in ihren Ausschnitt sah, warum auch? Sie war immerhin eine hübsche junge Frau und er ein Mann. Außerdem kannte er das schon...Als Rejisina noch kein gewesen war hatte sie sich auch im Ausschnitt seiner damaligen Freundin versteckt.

"Stimmt." antwortete Saphira nur. In das Buch, dass sie vorhin gelesen hatte, hatte sie inzwischen ein Lesezeichen gesteckt. Diese Dinger waren unheimlich praktisch. Nicht, dass Saphira nicht wusste, auf welcher Seite sie gewesen war, neinnein, es sah nur besser aus. Wenn ein Lesezeichen in einem Buch steckte, wirkte es ´gelesener´, was zwar ein komisches Wort war, aber ihrer Meinung nach sehr gut passte. Aus Ermangelung eines Gesprächsthemas, jedenfalls aus ihrer Sicht, widmete sich der Maserung des Tisches. Es war ein schönes Holz, von einem bestimmt einst schönen Baum. Saphira mochte Bäume.

"Warst du schon frühstücken?" fragte Dimka und sah die an. Sein Magen hatte soeben ein recht verärgertes Geräusch verursacht, denn er hatte schon fast einen vollen Tag nichts mehr gegessen.
Er bemerkte ihren Blick, der auf der Tischplatte ruhte und beobachtete sie eine Weile. Es war wirklich interessant mir ihr, auch wenn sie nichts sprach. Ihre ganze Körpersprache war immer wieder eine Überraschung für ihn, denn nie sagte sie das aus, was er erwartete.
Er lachte gnz leise über sich selbst und bezweifelte dabei, dass sie es hörte, dennoch versuchte er schon eine Antwort parat zu haben, falls sie fragen sollte. Dummerweise fiel ihm nichts ein, was auch nur halbwegs intelligent klingen würde.
Sein Lachen klang unerklärlich freundlich und warm. Nicht spttisch, nicht verachtend.
Dann viel ihm auf, dass es an der Zeit war in die große Halle zu gehen und er stand auf. "Kommst du mit?Wir müssen hin!" sagte er und wartete nicht auf eine Antwort, sondern zog sie hinter sich her.

Tbc: Große Halle

Etwas gestreßt und außer atem betrat die junge Frau das Reich der Bücher. Sie mochte es hier. Es war ruhig, roch nach altem Pergament und nach Tinte und noch viel wichtiger: Es gab hier so viele Bücher wie sie wollte.
Leise schloss sie die Tür hinter sich und sog die Luft glücklich ein. So, nun ging es ihr wieder besser. Wenn sie nur wüsste, welches Buch sie nochmal suchte. Das war wieder einmal typisch für das Mädchen, kaum hatte sie sich daran erinnert, was sie machen wollte, schon hatte sie es auch schon wieder vergessen. "So ein verdammter..." Ja, doch sie fluchte wirklich gerne...meistens zumindest. "Nun, ganz ruhig, junge Dame, du gehst jetzt durch die Reihen und irgendwann wirst du schon das Richtige finden! So klappt es doch immer!" Hätte ihr jemand zugehört, hätte er sie vermutlich für verrückt oder zumindest für etwas seltsam gehalten, aber egal, sollte sie nicht stören, oder? Gesagt getan. Sie schlenderte durch die Reihen der Bücher und sah sich mehrere Exemplare interesse halber an, stellte sie dann jedoch wieder zurück. Auch wenn sie immernoch nicht wusste, was sie für ein Buch haben wollte, haate sie sich schon mehrere angesehen, die sie lesenswert fand und die sie sich behalten wollte. "Wozu braucht man ein Buch über Minimuffs?" Sie verdrehte die Augen. Diese Tiere waren echt eine seltsame Mode...
Als sie einmal konplett durch die Reihen der Bücher gegangen war und immernoch nicht wusste, was sie wollte, gab sie auf. Etwas verärgert ging sie zu einem der Tische. Hier saß bereits ein junger Mann, den sie nicht erkannte, aber das störte sie nicht, sie setzte sich trotzdem und schielte neugierig- und ziemlich auffällig- auf den Rücken des Buches. "Und schon schlauer geworden?" fragte sie lächelnd.

Schon als Ryan hörte, dass eine weitere Schülerin die Bibliothek betreten hatte und durch die Reihen ging, hatte er kurz aufgeschaut. Als er aber dann hörte, wie diese auch noch fluchte, war er kurz aufgestanden und in Richtung der Schülerin gegangen, um zu sehen, ob alles in Ordnung sei. Als er sie aber sah, wie sie über die Buchrücken strich und dann und wann stehen blieb und ein Buch näher betrachtete, war er wieder zurück an seinen Tisch gegangen und hatte sich wieder seinem Buch gewidmet, ohne dass sie seine Anwesenheit überhaupt bemerkt hatte.
Als sich Ryan mal wieder zwischen den Zeilen verloren hatte, bemerkte er gar nicht, dass sich die Ravenclaw-Dame mittlerweile zu ihm an den Tisch gesellt hatte und nun neugierig auf sein Buch starrte. "Und, schon schlauer geworden?", sagte sie und grinste den Bibliothekar an. Ob sie wusste, wer er war? Hm, es täte eh nichts zur Sache. "Ehrlich gesagt... Nein.", sagte Ryan und grinste sie an. "Und du, was hast du dir da zwischen den Regalen geangelt? ... Minimuffs? Ziemlich... interessant.", sagte er mit ironischem Unterton und zwinkerte ihr zu. "Oh, wie unhöflich von mir. Mein Name ist Ryan Simmons, ich bin der neue Schulbibliothekar."

Die junge Ravenclaw bemerkte, dass sie ihn wohl in die Wirklichkeit zurückgeholt hatte und musste unwillkürlich lachen. Sie kannte es, wenn man sich in den Seiten der Bücher verlor und absolut nicht andres mehr warnahm, als sie Worte, die man gerade las. "Scheint ja spannend zu sein, wenn du dich da so verlieren kannst..." bemerkte sie fröhlich, bevor sie ihr mirgenommenes Buch auf den Tisch legte. "Nein, keine Minimuffs, mein Wille war stärker als die Versuchung...Die Ironie war stark herauszuhören und sie deutete auf den Einband des Buches. "Ich hab mich dann doch für Meermenschen entschieden, aber es war knapp!" Als er sich vorstellte, entgleisten ihr kurz die Gesichtszüge. Na super, das war ja wiklich wieder toll. Sie riss ihre große Klappe auf und dann auch noch vor einem Bibliothekar. "Freut mich, mein Name ist Rose Shadow, das Mädchen, dass sich grade mal wieder völlig blamiert hat, weil es einen gutausseheden Typen gesehen hat und gleich drauflosgestürmt ist..." Wie so oft, sprach sie und dachte dann. "Verzeihen Sie, ich sollte wirklich erst denken, dann reden..." Sie lief leicht rosa an.

Ryan konnte es sich nicht verkneifen, laut loszulachen, als er ihren Worten lauschte und sah, wie ihr Gesicht immer roter wurde. "Vielleicht...", brachte Ryan nur unter großem Kraftaufwand zwischen seinem Lachen hervor, "sollen wir nochmal von vorne anfangen." Er grinste sie breit an und atmete tief durch, um nicht weiter lachen zu müssen. "Nenn mich einfach Ryan, und duzen darfst du mich auch. So alt bin ich nun wirklich noch nicht, es ist also nicht so unglaublich abwegig, dass du mich nicht für das gehalten hast, was ich wirklich bin." Er konnte nicht anders und musste noch einmal kurz auflachen. "Und sei froh, dass du deine Gedanken nur in meiner Gegenwart ausgesprochen hast, und nicht in der Gegenwart eines meiner Kollegen, Professor Snape zum Beispiel. Dann wäre das Ganze hier anders ausgegangen." Ryan blickte in ihre tiefgrünen Augen, verlor sich kurz in ihrer Schönheit, bemerkte aber dann, dass er sich zusammenreißen sollte und sprach schnell ein unverfängliches Thema an. "Ja, in Büchern verlier ich mich jedes Mal. Sie können noch so langweilig sein. Obwohl... also über Arithmantik kann ich keine Bücher lesen." Er lachte kurz. "So, Meermenschen? Faszinierende Wesen, oder? Aber Minimuffs können auch ganz interessant sein. Hab ich zumindest gehört, ich selbst bin da noch nicht so überzeugt von." Ryan hoffte, dass er der Situation die Peinlichkeit ein bisschen entzogen hatte und es schaffte, die unnatürliche Rotfärbung wieder aus ihrem Gesicht zu zaubern, aber ganz ohne Magie...

Es war wirklich zum in der Erde versinken und das Ryan auch noch lachte, machte es nicht wirklich besser. Trotzdem zwang sie sich, die Röte aus dem Gesicht zu bekommen und so zu tun, als hätte sie sich nicht vollkommen blamiert und als würde der neue süße Bibliothekar nicht gerade aus vollstem Herzen über sie lachen. "Du hast vermutlich recht, es hätte schlimmer kommen können...ich meine...Snape hätte das vermutlich lustig gefunden und mich Jahrelang damit gequält, aber schlimmer wäre ein Schüler gewesen, es gibt kaum etwas, das grausamer ist als Kinder..." Diese Erkenntnis beruhigte sie schon ein wenig, wenn auch nicht sehr. "Naja...Bestimmt schon mitte vierzig, oder?" Sie grinste. Frech sein, konnte sie immer, egal wann. "Ich mag Bücher, aber dummerweise gibt es nur wenige Schriftsteller, die fesselnd schreiben...Die meisten schreiben so langweilig, dass ich nach den ersten paar Seiten keine Lust mehr habe und ein neues Suche...Die sind wie Geschichte der Zauberei..." ja, doch, das traf es. "Meermenschen habens gut, die können schwimmen, wenn sie geboren werden und brauchen keine Angst zu haben, dass sie ertrinken...Abgesehen davon, finde ich das auch super interessant, wie sie ihre Städte unter Wasser aufbauen und ihre Kultur und...ich weiß nicht...interessant halt...Minimuffs sind...ähm...plüschig..." Der Themenwechsel hatte tatsächlich die röte aus ihrem Gesicht getrieben und sie musste wieder leise Lachen. Ein wohlklingendes warmes Lachen.
"Danke..."

"Danke...", sagte Rose. Ryan konnte nicht anders als sie, so charmant es nur geht, anzulächeln. Seine Augen funkelten voll Freundlichkeit.
"Nichts zu danken. Solltest du nochmal jemanden sagen, dass er gut aussiehst, und es anschließend bereuen, dann sag mir Bescheid und wir reden wieder über Meermenschen." Nachdem der Bibliothekar diese Worte gesprochen hatte, bereute er es schon wieder. "Tut mir leid, ich wollte nicht schon wieder damit anfangen..."
"Okay, Themawechsel. NEIN, ich bin nicht Mitte vierzig." Er lachte kurz auf. "Tatsächlich bin ich erst 23. Und du? In welche Klasse gehst du?" Erneut verlor er sich kurzzeitig in ihren wunderschönen grünen Augen, die in stark an Smaragde erinnerten... Wie schön sie funkeln..., dachte Ryan und musste sich mal wieder aus seinen Gedanken reißen. Du bist jetzt Hausangestellter. Reiß dich zusammen..., sagte er sich mehrmals in Gedanken.